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Die Hospitation wurde ermöglicht durch das Epilepsiezentrum Mara.

30.07. - 01.08.2018 Tansania

... endlich gelandet! - Teil I

Liebe Blog-LeserInnen,

um die Zeit bis zu meiner Hospitation in Lutindi zu überbrücken hier ein paar Fakten über Tansania und Umgebung und meinem Aufenthalt in Lushoto an der Sebastian Kolowa Memorial University (richtigerweise), deshalb SEKOMU.

Tansania ist in Ostafrika und liegt südlich am indischen Ozean. Es grenzt im Norden an Kenia und Uganda, im Westen an Ruanda, Burundi und die Demokratische Republik Kongo, im Süden an Sambia, Malawi und Mosambik. Tansania ist eine zentralstaatlich organisierte Präsidialrepublik mit weitgehender Autonomie Sansibars. Mit ca. 56,3 Millionen Einwohner (Stand 2017) auf einer Fläche von gut 945.000 qkm, ist Tansania fast ...

... zweieinhalbmal so groß wie Deutschland. Die Hauptstadt ist Dodoma, das Wirtschaftszentrum ist die Küstenstadt Dar Es Salaam mit etwa 5 Millionen Einwohner. Tansania war von 1886 bis 1918 eine deutsche und danach eine britische Kolonie. 1961 erhielten Tanganjika (Tan) und Sansibar (San) die Selbständigkeit und gründeten 1964 die Vereinigte Republik Tansania. Es ist ein buntes Land aus Ethnien, Sprachen und Traditionen. Verglichen mit anderen Nationen Afrikas ist es fast ein Wunder, dass diese Vielfältigkeit keine Instabilität hervorruft. Denn meist sind ethnische Konflikte die Hauptursache in allen anderen Ländern Afrikas, die zu innerstaatlichen Zerrüttungen führen, wie z.B. in Ruanda oder Sudan. In Tansania ist keine ethnische Gruppe zahlenmäßig überdurchschnittlich repräsentiert. Die Amtssprache ist Swahili (Kiswahili), die Sprache des Geldes (Lingua franca) ist jedoch Englisch.

Eines der prägnanten Merkmale in der tansanischen Gesellschaft ist die Großfamilie (extended family). Es sind meist unüberschaubare Familienclans, die oft nicht mal blutsverwandt sind. Die Großfamilie stellt vereinfacht gesagt eine Wirtschaftseinheit dar, ein Versorgungssystem. Die Familienmitglieder mit Einkommen versorgen die mittellosen Familienmitglieder mit Nahrungsmitteln, Geld, medizinischer Hilfe und ähnlichem. Derweil Familienmitglieder, die nicht im Job stehen, sich um Haus, Kinder oder Ernte kümmern. Alles wird geteilt- Wohnraum, Arbeit, Betreuungspflichten und Geld. Jedes Familienmitglied, der Geld hat, ist zu einem finanziellen Beitrag verpflichtet. Sei es für Hochzeiten, die gemessen an dem durchschnittlichen Einkommens, horrende Summen verschlingen oder für Begräbnisse.

Trotz dieser positiven Aspekte einer Großfamilie, hemmt sie auch gleichzeitig die Entwicklung. Es gibt kaum die Möglichkeit für den Einzelnen etwas Geld zu sparen für z.B. ein Moped, ein Auto, Schulbildung der Kinder oder ein kleines Häuschen. Denn es gilt als unhöflich, die bitte um Geld abzuweisen. Das Familienoberhaupt, meist männlich, muss der Verwandtschaft Geld geben. Andererseits verhindert es aber auch Eigeninitiative (Arbeit zu suchen) zu übernehmen, da diese Unterhaltsleistungsverpflichtung besteht! Ein großes Problem sind die Auswirkungen von Aids. Sind die Eltern deshalb oder auch durch andere Ursachen verstorben, übernehmen die Großmütter, die Verantwortung. Aber meistens sind diese selbst mittellos und leben am Rande der Gesellschaft und können die Versorgung der Kinder nicht auffangen. So enden viele Kinder als bettelnde, stehlende Straßenkinder und geraten auch meist in die Prostitution   

Auf dem Weg nach Lushoto haben wir in Bagamoyo (an der Nordküste) übernachtet, denn Ihr müsst wissen, dass man bei Anbruch der Nacht zur Sicherheit nicht mehr auf den Straßen sein sollte, zumindest als Tourist nicht. Bagamoyo (Kiswahili Bwaga-Moyo; „Leg dein Herz nieder“) ist ein geschichtsträchtiges Fischerdorf mit rund 44.000 Einwohnern. Die Einwohner sind geprägt von Versklavung und Fremdbestimmung bis hin zu Freiheitskämpfen und Unabhängigkeit. Sie halten an ihren Traditionen fest und verschließen sich Veränderungen, von denen andere profitieren und auf die sie selbst keinen Einfluss nehmen können. Jahrhundertelang kreuzten sich hier die Wege der deutschen Kolonialzeit, der Elfenbeinhändlers, Jägern und Sklavenfängern aus Indien, Arabien und Europa. Schon im 18. Jahrhundert ließen sich muslimische Familien aus dem Oman nieder und lebten vom Salzbau und von Steuern, die sie auf Fischfang und Viehhaltung erhoben.

Der Sultan von Oman verhalf Bagamoyo durch Sklavenhandel zu trauriger Berühmtheit. Frauen und Männer die sich hoffnungsvoll und in wochenlangen Fußmärschen, sofern sie diese überlebt haben, vom Inneren des Kontinents zur Küste nach Bagamoyo begeben haben, sahen ihre Hoffnung auf ein freies Leben beim Anblick der Galeeren endgültig schwinden. Wer von Bagamoyo deportiert wurde, hatte wenig Hoffnung, seine Heimat und seine Familie jemals wiederzusehen. Nachts verließen die vollgeladenen Schiffe das Festland nach Sansibar, wo die Menschen auf dem Sklavenmarkt wie Vieh gehandelt wurden.

1868 ließen sich die ersten Missionare Afrikas nieder und bemühten sich um das Ende des Menschenhandels. Sie kauften, sofern es ihnen finanziell möglich war, nicht nur die Sklaven frei, sondern versuchten auch die Sklaverei abzuschaffen. Fortan wurde in ganz Ostafrika und die umliegenden Länder missioniert. Bagamoyo entwickelte sich zu einer multikulturellen und bunten Stadt. Abenteurer und Forscher kamen aus allen Länder der Welt. Das deutsche Reich pachtete 1888 vom Sultan einen Küstenstreifen und ernannte die Hafenstadt zum militärischen und verwaltungstechnischen Hauptquartier seiner neuen deutschen Kolonie.

Mit der Abschaffung des Sklavenhandels und der Verlegung des Hauptquartiers verlor die einst boomende Stadt ihre Wirtschaftsgrundlage und verfiel bald wieder in ihren einstigen beschaulichen Zustand. Heute kann man nur erahnen wie schön dieses Fischerdorf gewesen sein muss. Viele Gebäude hatten richtig schön verzierte Holztüren, Säulen und immer, landestypisch, Veranden vor dem Haus. Eine alte deutsche Post mit Schließfächern aus der Kolonialzeit ist noch zu finden.

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Bis demnächst in Teil II

Herzlichst Nerissa

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