Logbuch Eintrag vom 07.10.2018, das Schiff nimmt Kurs auf Südost. Vor mit liegen zwei Stunden Segeln vor Oslo. Mein Schiff heisst Helena und bringt mich bei strahlendem Sonnenschein zu den vorgelagerten Fjord Inseln. Viele haben wie ich die frühen Morgenstunden genutzt und sind schon auf den Beinen. Ich habe sowieso den Eindruck, dass die meisten Norweger keine Nachteulen sind, sondern eher das Sonnenlicht ausnutzen und früh aufstehen. Abends leeren sich die Lokale schnell. Abendessen gibt es oft schon um fünf, spätestens um sechs. Aber jetzt genießen alle das schöne Wetter und die Cafés entlang der Hafenpromenade sind voller Menschen.

Am Nachmittag geht es hoch hinaus zum...
Holmenkollbakken. Das ist die Skisprungschanze, die hoch über Oslo aufragt und ein Markenzeichen der Stadt ist. Sie gilt als die älteste Skisprunganlage der Welt, erste Wettbewerbe fanden schon 1892 statt. Von hier oben hat man einen wunderschönen Blick auf Oslo und die Inseln. Die Wälder, mit den unbegrenzten Möglichkeiten zu Wandern oder Sport zu treiben, rücken ganz nah an die Stadt heran und geben den Bewohnern ein hohes Maß an Lebensqualität.

Ich genieße die freie Zeit und die vielen Eindrücke, aber gedanklich bin ich schon bei meinem eigentlichen Anliegen. Morgen beginnt meine Hospitation und ich bin doch etwas nervös und aufgeregt, auch wenn der bisherige Kontakt zu Herr Heggdal, dem Verantwortlichen sehr unkompliziert und entspannt war (ich glaube allerdings die Anrede "Herr" brauche ich die kommenden Tage nicht, alle duzen sich und reden sich mit Vornamen an). Viele Informationen über die Klinik habe ich noch nicht. Wenn man aber auf die Internet Seite geht und versucht das norwegische mit der Googlehilfe zu übersetzen, dann wird es sehr lustig (siehe Bild).
Bei der Internetseite der Klinik fällt auf, wie viele verschiedene und spezielle Angebote und Interventionen für Menschen mit psychischen Erkrankungen angeboten werden. Ich bin sehr gespannt, freue mich auf morgen und melde mich mit vielen Neuigkeiten.
Eure Stefanie
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