Die IMC wird auch als sogenannte "Brückenpflege" zwischen stationär und ambulant verstanden. Auf dieser Station befinden sich die stabilen und großen frühgeborenen Kinder, die bereits die 35. Schwangerschaftswoche erreicht haben und keinen Bedarf mehr an Atemunterstützungen haben. Die meisten von diesen frühgeborenen Kindern haben noch eine Trinkschwäche und müssen somit noch das Trinken lernen oder noch an Gewicht zunehmen, also die sogenannten "Päppelkinder". Weiter befinden sich dort auch Kinder in dem obengenannten Gestationsalter mit Hyperbilirubinämie, welche noch eine Fototherapie erhalten müssen oder Kinder, welche noch am Monitor sein müssen, da diese noch Coffein zur Herz-Kreislaufstabilität bekommen.
Die ZWIPS (Zwischen IPS) ist die Station, die sich zwischen der IPS und der IMC befindet und ist räumlich mit der IPS verbunden. Auf dieser Station befinden sich teilweise noch instabile Kinder, die jedoch nur noch Bedarf an nichtinvasiven Atemunterstützungen (CPAP) haben und/oder von der IPS auf diese Station verlegt werden, da der Platz auf der IPS andersweitig gebraucht wird. Diese Kinder sind in der Regel schon so stabil, dass die längere CPAP-Pausen machen können und die Eltern ihre Kinder zum Beispiel Baden und viel Kuscheln können. Ebenfalls befinden sich auf dieser Station die frühgeborenen Kinder, die schon sehr stabil sind, aber noch zu klein für die IMC sind.
Die IPS (Intensivpflegestation) ist, wie der Name schon sagt die Intensivstation, auf welcher die sehr frühen, intensivpflichtigen und instabile Frühgeborene ab der 23. Schwangerschaftswoche liegen und versorgt werden. Diese meisten Kinder auf der IPS sind in der Regel entweder invasiv beatmet (z.B. durch einen Rachen oder Trachelatubus, welcher genrell immer nasal gelegt wird) oder nicht-invasiv durch CPAP. Weiter sind manche dieser Kinder dort aufgenommen, da diese noch Bedarf an Katecholaminen haben, wegen ihrer extremen Frühgeburtlichkeit, andersweitige Komplikationen haben, wie bespielsweise einen Pneumothorax, einen Pleuraerguss und/oder einen schweren Geburtsverlauf hatten, aufgrund pränatalen Diagnosen (bsp. Myelomeningocele (kurz:MMC) eine Form der Spina Bifida) etc.
Die Kinder auf dieser Station werden nur nach dem sogenannten NIDCAP-Konzept (Newborn Individualized Developmental Care and Assessment Program) gepflegt und versorgt. Dieses Konzept beinhaltet unter anderem die Aspekte minimal Handling (So viel, wie nötig, so wenig wie möglich), bei dem die Kinder so wenig wie möglich gestört werden. Weiter werden alle diagnostischen Maßnahmen in die "Care" (Versorgungszeit) gelegt, nachdem sich die Ärzte und die betreunde Pflegekraft vorab miteinander abgesprochen haben.
Besonders in den ersten 72h nach der Entbindung wird auf das "minimal handling" und auf eine achsengerechte Oberkörperhochlagerung geachtet, um unnötigen Stress und Störungen zu vermeiden. Innerhalb dieser Zeitspanne befinden sich die Kinder in dem sogenannten "IBIS" (Intraventikuläre Bluntungs-Inzidenz Senken) und werden immer zu zweit versorgt. Das IBIS ist, wie der Name schon sagt die Hirnblutungsprophylaxe. Für diese 72h wird einmal pro Schicht ein Assessmentinstrument ausgefüllt, um die Stress- und Schmerzsituation des Kindes zu dokumentieren und den pflegerischen Aufwand. Ebenso muss die Pflegendeangeben wie viele Patienten sie insgesamt in ihrer Schicht betreut hat und auch ihre bisherige Berufserfahrung angeben. Diese Kinder sind durch einen roten Punkt auf dem Inkubator gekennzeichnet.
Bezüglich der Versorgung ist zu erwähnen, dass alle Kinder mit einem Geburtsgewicht unter 1200 Gramm 12 Mahlzeiten und ab einem Gewicht von 1200 Gramm 8 Mahlzeiten pro Tag bekommen, welche von der Menge auch stetig gesteigert werden. Bei sehr guter Vertäglichkeit und ausbleiben von Komplikationen bekommen diese Kinder 6 Mahlzeiten pro Tag, wobei auch die Menge pro Mahlzeit immer weiter gesteigert wird, je weniger die Mahlzeiten werden.
Auf dieser Station wird nach dem Bezugspflegekonzept und dem Konzept der familienorientierten-Pflege gepflegt. Bei dem Konzept der Bezugspflege hat jeder Patient eine Bezugspflegekraft, die diesen Patienten und die Eltern, wenn es möglich ist, betreut. Zu dem Konzept der Familienorientierten-Pflege, werde ich noch im Verlauf einen seperaten Blogeintrag schreiben.
Für alle Kinder, die für die IPS Neo bereits aus dem Geburtssaal und die dazugehörige Station angemeldet sind, wird pränatal ein Notfallmedikamentenplan erstellt mit allen verordneten Medikamenten, welche für die Erstversorgung aufgezogen und mitgebracht werden müssen, wenn es zu einer spontanen Geburt oder einer Notfallsectio kommt. Auf dieser Station ist es üblich, dass alle Medikamente nach der bekannten 6 R-Regel und unter dem vier Augenprinzip aufgezogen werden.
Auf der IPS Neo gibt es keine Zimmer, sondern nur Bettplätze, welche durch Makierungen am Boden gekennzeichnet sind, die sogenannte Patientenzone. Diese Bettplätze können durch Vorhänge getrennt werden, damit die Privatsphäre der Eltern gewahrt wird, wenn diese zu Besuch sind. So können die Eltern in Ruhe mit ihren Kindern känguruhen oder die Mütter können in Ruhe abpumpen.
Ich melde mich wieder bei euch :).
Aaalso Macheds guet,
eure Kathrin W.
|