Hallo Liebe Blog-Leserinnen und Blog-Leser,
heute berichte ich euch eine kurze Zusammenfassung und somit auch eine Abschiedsfazit von meiner Auslandshospitation auf einer Palliativstation in Österreich, die ich für zwei Wochen hospitieren durfte. Zu allererst möchte ich euch gerne sagen, dass diese zwei Wochen für mich eine erlebnisreiche und interessante Hospitation gewesen waren. Ich konnte durch die Hospitation die Pflegesystem auf der Palliativstation sowie die Pflegekräfte dort kennenlernen...
Zusammenfassung:
Die Palliativstation Franziskusspital Landstraße in Wien ist einer der größten Palliativstation in Österreich, die insgesamt mit 16 Betten ausgestattet sind. Zurzeit befindet sich die Station in einem Umbau. Deshalb sieht ihr auf den Bildern die neue und die alte Station, die noch umgebaut werden muss. Auf der anderen Bild könnt ihr den Bauplan des neuen Palliativstation erkennen, die Anfang des Jahres 2021 gebaut wird. Ziel ist es durch den Umbau, dass möglichst viele Einzelzimmer eingerichtet werden, um die Palliativpatienten eine ruhige und angenehme Versorgung zu gewährleisten.


Die Palliativstation hat eine Stationsleiterin und eine stellvertretende Leiterin. Mit den beiden hatte ich auch die Möglichkeit gehabt gemeinsam zu arbeiten und mit ihnen über meine Leitfragen zu diskutieren. Leider war es nicht mit allen Dipl. Gesundheits- und Krankenpflegern (DGKP) sowie Pflegefachassistenten (PFA) möglich Gespräche zu führen und sie besser kennen zu lernen. Trotzdem konnte ich mit einigen der Kollegen über meinen Leitfragen diskutieren.
Die Besetzung auf der Palliativstation ist in dem vorherigen Eintrag wie erwähnt, gut besetzt. Der Grund liegt daran, dass das Krankenhaus nach den Voraussetzungen des Österreichisches Bundesinstitut für Gesundheitswesen (ÖBIG) befolgt und sich nach den Vorschriften hält. Als ich den ersten Arbeitstag hatte und schon 7 Mitarbeiter am Tagesdienst sah, war ich sehr überrascht. Im Vergleich zu Deutschland merkte man schon ein großer Unterschied bei der Besetzung. Jedoch bleiben nicht alle 7 Mitarbeiter bis zum Nachtdienst auf der Station. Es gibt immer zwei der Pflegekräfte die 12 Stundendienst haben. Der Rest der Pflegekräfte haben meist 8 oder 11 Stundendienst und gehen daher eher nach Hause.
Die Struktur und Tagesablauf der Pflegekräfte haben mir sehr gefallen. Es war sehr schön zu sehen, dass die Pflegende bei der Körperpflege nicht unter Zeit sowie Arbeitsdruck stehen. Für die sterbende Patienten ist es wichtig, dass wir Pflegekräfte in Ruhe und Entspannung ausstrahlen statt Stress. So war es auch in der Station. Ich konnte beobachten wie die Pflegenden die Patienten versorgt haben und wie die Patienten sie sich dadurch sehr wohl gefühlt haben. Es ist einfach interessant zu sehen, dass sie beim Pflegen nicht sofort mit der Körperpflege anfangen, sondern für sich und für die Patienten Zeit nehmen.
Auf der Palliativstation konnte ich viele neue Erkenntnisse gewinnen und auch aus der Perspektive der Patienten ihre Erfahrungen mir anhören. Viele der Patienten sind glücklich mit der Versorgung, aber machen sich Gedanken, wenn es doch zum Entlassung kommen sollte. Denn laut der vielen Patienten wollen viele ungerne den Aufenthalt verlassen, weil sie hier zufrieden sind.
Abschiedsfazit:
Nun am Ende dieser Hospitation war es mein Ziel zu erfahren wie die diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegern mit ethischen, kommunikativen und medizinischen Herausforderung in der letzten Lebensphase umgehen und wie sie mit ihren eigenen Grenzen zum Schutz vor eigene Überbelastung und Burnout bewältigen?
In dieser Station war es sofort zu erkennbar, dass Kollegen miteinander offen und ehrlich reden und sich somit gegenseitig unterstützen. Als weitere Maßnahmen zur Bewältigung von Herausforderungen und Überbelastungen auf der Palliativstation waren auch zum Beispiel:
- Die Supervisionen
- Die psychologischen Gespräche mit Psychologen/Psychotherapeut
- Flexibles Arbeitsgestaltung
- Bei kommunikativen/medizinischen Herausforderungen à Unterstützung von den Ärzten durch Patienten-/Angehörigengespräche
Man konnte erkennen wie viele Angebote für die Pflegende bereitgestellt wird, um ihre psychischen und physischen Probleme oder Herausforderungen zu entlasten. Als weitere Erkenntnis in meiner Hospitation war auch möglich mal zu fragen, ob die Pflegende irgendwann mal ihre Grenzen in der Pflege erreicht haben und aus dem Grund nicht mehr weiterarbeiten konnten oder wollten. Die Antwort lautete von den Pflegenden Nein. Denn durch das offene Gespräch mit Kollegen und Stationsleitung, konnten sie möglichst schnell ihre Probleme beheben bevor es zu einem Burnout kam.
Am Ende konnte ich neue Erfahrungen sammeln, gute Einblicke in der Pflegebereich in Österreich gewinnen und nebenbei auch neue und nette Leute kennenlernen. Es war Interessant etwas Neues zu lernen was von unserem Pflegesystems hinaus geht. Ich bedanke mich an allen Pflegenden sowie Stationsleiterin, die bei meiner Hospitationsvorhaben unterstützt haben.
Eure Merve
|