Hallo liebe Blogleserinnen und Blogleser,
Heute möchte ich euch gerne über den Arbeitsalltag auf der Palliativstation erzählen. Und zwar über die Patientenaufnahme und deren Entlassung sowie die ärztlichen Visiten und die pflegerische Übergabe.
Zu Beginn fange ich mit der Patientenaufnahme an. Bei der Aufnahme sind die Patienten grundsätzlich alle immer geplant. Das heißt, die Pflegende wissen schon vorher, wann ein Patient zur Aufnahme kommt. Dabei schreiben sie auf ihren eigenen Notizblock welcher Patient, am welchen Tag und woher er kommt...
Für die Aufnahme ist die Oberärztin zuständig. Am Ende ist sie die Person, die entscheidet, ob der Patient aufgenommen wird oder nicht. Denn für die Aufnahme auf der Palliativstation sind bestimmte Kriterien zu erfüllen. Wenn Patienten an dem Tag kommen, werden sie von den Ärzten und den Pflegenden aufgenommen. In der pflegerischen Aufnahme werden die Pflegeanamnese, die Pflegeplanung, die innerhalb von zwei Tagen ausgefüllt werden muss und die Erfassung von Dekubitus- sowie Sturzrisikoskala über die digitale Akte erfasst. Als weitere Maßnahmen werden Vitalzeichen und EKG gemessen, Medikamenten für den heutigen und den darauffolgenden Tag gestellt und Labor für den nächsten Tag gerichtet. Die Pflegeplanung wird einmal pro Woche von den Pflegenden evaluiert.
Bei der Patientenentlassung spielt die Entlassungsmanagerin eine große Rolle. Sie ist die Hauptverantwortliche, die für die Entlassung zuständig ist. Damit sie eine genaue und ausführliche Information erhält, nimmt sie einmal die Woche an einem interdisziplinären Gespräch teil und telefoniert täglich und bei Bedarf mit den Pflegekräfte und Ärzten, um auf dem neuesten Stand gebracht zu werden. Auf der Palliativstation ist es bemerkbar, wie schwierig es meist ist, für die Palliativpatienten eine Entlassung zu planen. Viele der Patienten möchten gerne zu Hause sterben und ihre letzten Tage in einer bekannten Umgebung befinden. Jedoch verläuft dies nicht immer einwandfrei und deshalb müssen die Ärzte und Pflegende bei dem Entlassungsmanagement mithandeln und Gespräche mit den Patienten und Angehörige führen.
Neben Entlassung und Aufnahme findet auch die tägliche ärztlichen Visite und die pflegerische Übergabe statt. Bei den ärztlichen Visiten nahmen nur die Stationsleiterin oder die stellvertretende Leiterin teil. Warum die Bezugspfleger selbst nicht an der Visite teilnehmen, konnte mir die Pflegenden nicht beantworten. Nach einigen Tagen hatte ich dann die Gelegenheit gehabt mit der Stationsleiterin darüber zu reden. Früher haben die Bezugspfleger an der Visite teilgenommen, aber aufgrund der ganzen Umständen mit Corona, hat sich die Struktur auf der Palliativstation ein bisschen geändert. Einerseits finden die Pflegende es schade, nicht an der Visite teilzunehmen, aber andererseits sind sie auch sehr zufrieden, dass sie diese Zeit mit den Patienten verbringen können, anstatt an der Visite teilzunehmen. Die pflegerische Übergabe finden bei einer 12 Stundenschicht mehrmals statt. Die erste Übergabe findet morgens zwischen dem Nacht- und Tagesdienst statt und die zweite Übergabe findet meist ca. 15 Uhr statt, bevor die Stationsleiterin ihren Feierabend macht. Bei der zweiten Übergabe versammeln sich alle Pflegerinnen und Pfleger zusammen und berichten über die Patienten. Die Stationsleiterin teilt mit, was sie in der Visite über die Patienten besprochen haben. Die Krankenpfleger berichteten darüber, welche Erfahrungen sie während des Tagesablaufs bei dem jeweiligen Patienten gemacht haben. Meist dauert die zweite Übergabe ca. 30 Minuten.
Die Visiten, Aufnahmen, Entlassungen sowie Übergaben waren unterschiedlich interessant. Ich konnte durch die Erfahrungen heute viele Informationen sammeln und dies für meine weitere berufliche Laufbahn mitnehmen. Ich freue mich auch sehr die Erfahrungen mit meinen Kollegen aus Deutschland zu teilen. Ab morgen werde ich meine erste 12 Stundendienst machen und bin sehr gespannt. Ich freue mich schon euch darüber erzählen, wie es verlief.
Eure Merve
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