Gruetzi miteinander,
da ich gestern keinen Eintrag vorgenommen habe möchte ich dies hiermit nachholen. Gestern hatte ich zum ersten mal einen geteilten Dienst, wie ihn die Pflegefachpersonen hier je nach Stellenanteil täglich oder halt mehrmals die Woche bestreiten. Das hieß für mich Dienstbeginn um 7:00 Uhr. Zuerst wurden noch Tropfen gerichtet, die die Bewohner beim Frühstück erhalten. Anschließend begann die sogenannte Morgenrunde, die je nach Wochentag größtenteils darin besteht den den Bewohnern die Kompressionsstrümpfe anzuziehen, Augentropfen zu verabreichen, oder Medikamente zu verteilen, die morgens vor dem Frühstück im nüchternen Zustand eingenommen werden sollten. Unterstützung bei der Körperpflege wird an den meisten Tagen der Woche nicht benötigt, da die Bewohner, die hier in den Wohngruppen leben einen vergleichsweise geringen Pflegebedarf aufweisen. Lediglich beim Duschen, das je nach Wunsch einmal oder zweimal wöchentlich stattfindet nehmen manche Bewohner die Hilfe der Pflegepersonen in Anspruch. Im Anschluss an die Morgenrunde war ich gemeinsam mit meiner Kollegin dafür zuständig das Frühstück für die Bewohner vorzubereiten. Nahcdem alle das Frühstück zu sich genommen hatten, war wie es hier mittwochs üblich ist das stellen und bestellen der Medikamente an der Tagesordnung, bei dem ich assistieren durfte. Ich war sehr überrascht, dass sehr viele Medikamente hier in der Schweiz komplett andere Namen haben, als es bei uns in Deutschland der Fall ist. Paracetamol heißt hier beispielsweise Dafalgan. Somit konnte ich mit vielen Medikamenten beim ersten Lesen nicht viel anfangen, was sich dank der Erklärungen meiner Kollegin schnell besserte. Nachdem die Medikamente für alle Bewohner gerichtet waren, hatte ich noch etwas Zeit und durfte einen Bewohner in seiner Wohnung besuchen. Glücklicherweise kann er gut hochdeutsch, sodass wir ein interessantes und angeregtes Gespräch über sein bisheriges Leben, seine Leidenschaft Holzfiguren zu schnitzen und seine Zeit hier in der Wohngruppe führen konnten. Danach war es auch schon wieder an der Zeit das Mittagessen vorzubereiten, welches die Bewohner der Wohngruppen ebenfalls gemeinsam im großen Esszimmer einnehmen. Nach der Nachbereitung des Mittagessens durfte ich meine Mittagspause halten, welche ich damit verbrachte ein paar Kleinigkeiten einzukaufen und durch den großen Garten des Pflegeheims, in dem ich untergebracht bin zu spazieren. Dort gab es unter Anderem Ziegen, Alpakas, Schildkröten, Wellensittiche und ein Kaninchen zu bestaunen. Meine Pause endete um 16:30. In der WG angekommen bereitete ich mit einer Kollegin das Abendbrot, oder wie man hier sagt Nachtessen vor. Während des Essens wurden noch die Medikamente für den Abend verteilt. Nach dem Essen gingen meine Kollegin und ich auf die Abendrunde, die daraus besteht, allen Bewohnern die Kompressionsstrümpfetragen diese wieder auszuziehen und dem ein oder anderen Bewohner, der Unterstützung beim anziehen der Nachtkleidung benötigte zu helfen.
Um 19;00 hatte ich dann Feierabend. Da mir eine Kollegin netterweise ein Velo, bzw. Fahrrad für meine Zeit hier zur Verfügung gestellt hat, konnte ich meinen Feierabend damit verbringen den ersten "kleinen" Berg zu erklimmen und die tolle Aussicht zu genießen.
21.08.2019:
Auch am heutigen Tag habe ich wieder einen geteilten Dienst, der heute morgen wiederrum um 7:00 Uhr mit der Morgenrunde und dem Frühstück startete. Um 10:00 Uhr durfte ich dann gemeinsam mit der Teamleitung der WG den Neubau, an dem momentan noch kräftig gebaut wird besichtigen um einer zukünftigen Bewohnerin, die sobald der Neubau im Oktober fertiggestellt ist in die WG einziehen möchte, ihre neue Wohnung zu zeigen. Dort werden dann die beiden Wohngruppen, die momentan noch in zwei verschiedenen Straßen untergebracht sind in einem großen Gebäudekomplex untergebracht sein. Zusätzlich zu den einzelnen Wohnungen der Bewohner wird es einen gemeinsamen Speisesaal mit großzügiger Terasse, ein Behandlungs- und Medikamentenzimmer, ein Büro für die Teamleitung und einen Aufenthaltsraum mit Umkleideraum für die Mitarbeiter geben.
Nach der Besichtigung stand in der WG das Mittagessen an nach dem ich meine Mittagspause beginnen durfte. Diese Mittagspause habe ich mal etwas anders als zuvor genutzt und habe eine kleine Fahrradtour zum Schloss Thun und zum Thunersee gemacht um dort ein paar schöne Fotos zu schießen und das schöne Berner Oberland zu genießen. Den Rest der Mittagspause habe ich dann genutzt um euch auf dem Laufenden zu halten, was meinen Aufenthalt in Steffisburg betrifft.
Jetzt mache ich mich wieder mit dem Velo auf den Weg zum Spätdienst.
Adé und bis morgen,
euer Dominik
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