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08.08.2017 (Österreich)

Pflegequalitätsentwicklung


ELGA ist die Abkürzung für Elektronische Gesundheitsakte in Österreich. Alle Befunde, Arztbriefe, Dokumentationen oder Laborwerte von allen Krankenhausaufenthalten können von jedem der im Gesundheitssystem arbeitet abgerufen werden. Somit wird ein Verlust von wichtigen Daten vermieden. Eigentlich ist dieses System sehr positiv, allerdings kann der Patient das Speichern von gewissen Diagnosen auf ELGA verbieten. Das hat den Nachteil, dass beispielsweise Infektionskrankheiten für das weiterbehandelnde Krankenhaus unbekannt bleiben könnten.

Am Nachmittag durfte ich bei einem Mini- Workshop teilnehmen. Bei diesem Workshop geht es um einer Fallanalyse von „echten“ Patienten, die entlassen worden sind. Ziel dieser Fallanalyse ist aus Fehlern zu lernen, sich mit der Pflegedokumentation auseinanderzusetzen und die Qualität der Pflegedokumentation zu verbessern.

Dieses Konzept ist noch sehr neu. Die Mitarbeiter können freiwillig während des Dienstes an den Workshop teilnehmen oder sie werden bei Kompetenzlücken von der Stationsleitung geschickt. Heute haben sechs Mitarbeiter teilgenommen sie wurden in drei Gruppen mit je ein Fallbeispiel eingeteilt. Die Aufgabe war Stärken und Schwächen der pflegerischen Arbeit mittels des EDV-Systems zu ermitteln und zu notieren. Später wurden die Ergebnisse im Plenum diskutiert. Die Mitarbeiter empfanden den Workshop als sehr positiv. Sie werden in Zukunft spezifischer auf ihre Pflegedokumentation achten. Auch ich finde den Workshop sehr lehrreich. Durch eine praktische Übung ohne direkte persönliche Konfrontation kann eine bessere Qualität der Pflegedokumentation gewährleistet werden.

Eine weitere Aufgabe des PQE's – Teams ist die Mitgestaltung von multiprofessionellen Fortbildungen. Ein österreichische/r Krankenpfleger/in muss im Jahr 60 Stunen an Fortbildungen vorweisen anhand eines Buches vorweisen. Welche, Wann und wo die Fortbildung stattfindet ist frei wählbar. So wie in Deutschland gibt es Pflichtfortbildungen wie Brandschutz, Hygiene oder Reanimation.

Das Krankenhaus der barmherzigen Brüder liegt sehr viel Wert auf die Weiterbildung von Fachkompetenzen. Im Jahr 2016 wurden die Kompetenzen aller Diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger von der Stationsleitung eingestuft und von dem PEQ-Team evaluiert. Jede Station hat einen eigenen Bedarf an Fachkompetenzen. Nach langjährigen Arbeiten in diesem Beruf werden die Kompetenzen steigen, aber auch durch Fortbildungen, Weiterbildungen, Studium, Fallanalyse, Hospitation und Bed-Side Teaching können Kompetenzlücken geschlossen werden. Ein Bed-Side Teaching ist eine Beratung – Anleitungssituation mit einer Leitung von gewissen Arbeitskreisen oder von Personen die bereits eine höhere Kompetenzentwicklung haben zum Beispiel durch eine Weiterbildung als Wundmanager.

Das PQE- Team und noch weiter Mitarbeiter des Hauses sind Leitungen von den sogenannten Arbeitskreisen. Die Themenfelder sind Diabetes, Ernährung, Evidence-based Nursing, Hygiene, Onkologie, Opferschutz, Stoma, Demenz und Wundmanagement. Die Leitung eines dieser Arbeitskreisen sind so gesagt Spezialisten zu diesem Bereich. Sie sind dafür zuständig ihr Wissen zu verbreiten, jederzeit ein Ansprechpartner zu sein und ihr Wissen auch regelmäßig durch Literaturrecherche auf dem neusten Stand zu halten.

Eine weitere Aufgabe ist das Mitwirken an Projekten. Vergangene Projekte sind demenzfreundlichen Krankenhaus, rauchfreies Krankenhaus oder Visitenmanagement. Eine Mitarbeiter des PQE-Team's ist aktuell an dem Projekt Lernsation beteiligt. Angehende diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger werden eigenständig eine Station leiten.

Dieser Tag hat mit besonders gut gefallen, da ich einen Eindruck von einer Berufsfeld nach meines Studium erhalten konnte.

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