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13. + 14..09.2019 Schweiz - Gossau / St. Gallen

Schweiz adé, Merci! Tag 20 & Heimflug

Grüezi liebe Leser/Innen,

Freitag war mein allerletzter Tag. Dieser hat auch sehr entspannt gestartet, denn ich sollte erst gegen halb neun im Büro sein. Samstag bin ich wieder nach Deutschland geflogen und fuhr dann erstmal in meine Heimat, bevor es am heutigen Montag wieder nach Bielefeld und in den Alltag zurück geht. Erstmal stand Familienzeit an und in den Alltag zurück kehren. Außerdem habe ich euch die ganzen vier Wochen das Gesundheitssystem und die Entlohnung der diplomierten Pflegefachkräfte unterschlagen - das werde ich nun nachholen..

Freitag verlief als letzter Tag sehr entspannt. Ich bin mit einer Pflegekraft auf Station mitgelaufen und habe mir dort erneut komplexe Pflegesituationen angeschaut. Danach ging es für mich wieder zurück ins Büro und ich sollte eine Reflektion über meine Hospitation schreiben, diese dient auch direkt als Vorbereitung für eine Präsentation Ende Oktober über meine Auslands Hospitation an der Fachhochschule der Diakonie (alle Interessenten sind Herzlich Willkommen). Nach einer ausführlichen Besprechung mit der Leiterin der Pflege habe ich mich herzlich verabschiedet, habe positive Rückmeldungen noch entgegen nehmen dürfen und durfte am Mittag nach Hause gehen. Zum Abschluss des Aufenthaltes in der Schweiz sind mein Cousin, seine Freundin und ich nochmal richtig schick und für deutsche Verhältnisse sehr teuer essen gegangen. Als Abschluss war es ein sehr schöner Abend und haben ihn mit dem letzten Teil von Harry Potter ausklingen lassen.

Am Samstag Morgen klingelte der Wecker um 8 Uhr, wo ich mich dann ganz in Ruhe fertig gemacht habe. Gegen 10 Uhr ging es zum Bahnhof für eine 50 minütige Fahrt nach Zürich und von dort aus dann mit dem Flugzeug wieder nach Düsseldorf. Ohne Komplikationen ging der Flug fix um und mein Vater hatte bereits am Flughafen auf mich gewartet. Jedoch fühle ich mich seit drei Tagen etwas kränklich, da ich Hals-, Kopf- und Ohrenschmerzen habe. Demnach habe ich mich etwas auf der noch zweieinhalb Stunden vor uns liegenden Fahrt ausgeruht. Ohne Stau und heilfroh endlich wieder zu Hause zu sein, wollte ich euch noch von etwas berichten, was ich die ganze Zeit unterschlagen habe.

Das Gesundheitssystem der Schweiz ist so geregelt, dass es einen festen Beitrag an Selbstbeteiligung gibt, den man im Fall von Krankheit bis zum Wert X definitiv selber zahlt. Das ist die sogenannte Franchise. Zudem gibt es einen fixen Beitrag pro Monat, den man jeden Monat zahlt. Hierbei gilt, je höher die Franchise, desto weniger der fixe Beitrag. Beispielsweise junge Leute nehmen eine hohe Franchise, damit sie einen niedrigen fixen Beitrag pro Monat zahlen müssen, da junge Leute eher gesund und fit sind. Das bedeutet gleichzeitig, wenn der junge Mensch dann gesundheitliche Leistungen in Anspruch nehmen möchte, muss er bis zu dem hohen Wert X der Franchise diese selbst bezahlen. Erst über den Betrag der Franchise hinaus übernimmt die Krankenkasse. Über diesen Beitrag hinaus gilt jedoch auch nochmal eine 10%ige Selbstbeteiligung des Betroffenen.

Und nun zu der Entlohnung: Wenn ich nun als Ausländerin für die Schweizer in dem Beruf der Gesundheits - und Krankenpflegerin beginnen möchte erhalte ich als Einstiegsgehalt CHF 5280. Um dort als diplomierte Fachkraft anerkannt zu werden müsste ich CHF 700 beim Schweizer roten Kreuz zahlen ohne erneuter Prüfung, es ist lediglich viel bürokratischer Papierkram, der erledigt werden muss. Danach ist das Gehalt angepasst auf CHF 5640 ohne Zuschläge. Mit Zuschlägen und Abzügen hat man ungefähr CHF 4800 - 5000 netto raus. Diese braucht man auch bei dem hohen Lebensstandard in der Schweiz, dennoch bleibt noch was übrig, so wie mir einige diplomierte Fachkräfte berichteten. In meinem Fall als Ausländerin würde ich die ersten 5 Jahre sogenannte Quellensteuern zahlen, dies sind etwa 12% vom Lohn, die direkt vom Lohn abgezogen werden. Zudem gibt es ein 13. Monstsgehalt, wo jeweils die erste Hälfte im Juli und die zweite Hälfte im Dezember ausgezahlt wird.

Ich blicke auf eine sehr eindrucksvolle & bewundernswerte Zeit zurück, in der ich viele Erfahrungen sammeln und Tätigkeiten ausführen durfte, wo ich allen Beteiligten sehr dankbar für bin.

Jedoch bin ich auch froh, wieder in meinen eigenen Alltag zu sein & meine liebsten um mich zu haben.

Vielen Dank, dass ihr mich verfolgt habt, Lea.

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