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19.08.2018 Schweiz

Bürotage können auch spannend sein

Herzlich Willkommen zu meinem neuen Blogeintrag,

< zurückmehr als die Hälfte meiner Auslandshospitation liegen nun hinter mir und ich muss wirklich sagen es ist einfach nur super. Man lernt viel und bekommt auch eine Menge an Ideen, wie man Dinge evtl. in seinem Pflegealltag auch noch anders machen würde.

Wie bereits schon erwähnt war ich bis Freitag auf der Frühchenintensivstation und werde ab Montag auf der pädiatrischen Intensivstation hospitieren.

Meine Woche war wirklich super erlebnisreich. Am Mittwoch bin ich mit einem von mehreren Pflegeexperten aus dem UKBB mitgelaufen und habe mir mal einen „typischen“ Bürotag angeschaut. Insgesamt gibt es in dem Kinderspital 10 Pflegeexperten, die sich auf unterschiedliche Bereiche aufgeteilt haben. Ich bin natürlich mit Mark mitgelaufen, der Pflegeexperte für Kinderintensivmedizin und Neonatologie ist. Die Arbeit von den Pflegeexperten verteilt sich wie folgt: mit Bachelorabschluss wird 60% am Bett und 40% im Büro gearbeitet. Mit einem Masterabschluss genau andersherum: 60% im Büro und 40% in der Pflege. Am Mittwoch war vormittags eine Sitzung an dem alle Pflegeexperten des UKBBs teilgenommen haben, diese findet einmal im Monat statt. Dort werden immer wieder andere Themen besprochen. Mittwoch wurden alle Standards des Hauses durchgegangen, wann sie erstellt wurden und aufgeteilt wer welchen überarbeitet. Denn jeder Standard muss alle 2 Jahre evaluiert und erneuert werden. Und es sind wirklich sehr sehr viele Standards, denn es gibt wirklich für alles einen evidenzbasierten Standard. Ob es das Legen und Kleben einer Magensonde ist, die Abgewöhnung von Atemunterstützung oder Hautpflege. Das Wichtigste daran ist noch zu sagen, wirklich jeder hält sich daran. Ich kenne es aus meinem Haus das Magensonden mal so und mal so geklebt werden. Klar es gibt eine grobe Richtlinie aber jeder macht es dann doch so, wie er es für besser empfindet. In Basel klebt wirklich jede Magensonde haargenau gleich. Diese Standards muss ich sagen erleichtern auch den Schülern das arbeiten. Denn für fast alle Dinge gibt es nur einen Weg es durchzuführen und es wird einem nicht immer von jemand anderen alles anders gezeigt.
Auch die internen Fortbildungen für das kommende Jahr wurden zum Teil thematisch besprochen und aufgeteilt.

Danach ging es zum gemeinsamen Mittagessen an den Rhein. Wirklich eine sehr schöne Location. Bei den Preisen war ich allerdings erstmal geschockt. Die Schweiz ist wirklich sehr teuer. Eine Kugel Vanilleeis mit einer handvoll Erdbeeren 7,50 Franken.

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Am Nachmittag stellte mir Mark dann noch sein Projekt die Lila Studie vor. In dem Projekt erhebt er die Licht- und Lärmverhältnisse auf Station. Jeweils in 2 Zyklen von 10 Tagen wird der Lärm Patientenplatz, in der Mitte des Raumes und im Inkubator erfasst. Außerdem wird mittels Messgerät die Helligkeit es Lichtes erfasst. Dazu kommt, dass immer wieder eine Pflegekraft für die jeweilige Schicht das „Stationsleben“ dokumentiert. Zum Beispiel wann war Raport (Übergabe), wann eine Neuaufnahme usw. So können die jeweiligen Messwerte mit dem Stationsleben verglichen werden und Maßnahmen zur Reduktion von Licht und Lärm ergänzt werden.

Kurz vor Feierabend wurde ich dann noch von der Leitung der Kinderintensivstationen durch das gesamte Haus geführt. Das Haus ist wirklich super schön. Sehr freundlich, bunt und hell. Die Stationen sind sehr groß. Es gibt nur 1- oder 2 Bettzimmer. Die Eltern können auf einer Ausziehbaren Couch direkt beim Kind oder im nahegelegenen Ronald- Mc Donalds Haus nächtigen.

Das wars erstmal für heute ich freue mich schon auf morgen, wenn ich die pädiatrische Intensivstation kennenlerne.

Eure Anna

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