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„Alle behindert!“ weckt Neugier auf gelebte Inklusion


Link auf > www.teilhabestattausgrenzung.deMan kann nicht früh genug damit beginnen, die Anerkennung von Vielfalt und Toleranz in unserer Gesellschaft zu fördern. Das geht ungezwungen und wenig dogmatisch auch schon bei den Kleinsten. Ein Buch aus dem Klett Kinderbuch Verlag kann da ein gutes Beispiel sein.

Es trägt den Titel „Alle behindert!“ und ist bereits in der zweiten Auflage erschienen. Die inhaltliche Struktur des Buches ist dabei schnell erklärt. Auf insgesamt 40 Seiten erklären die Autoren Horst Klein und Monika Osberghaus 25 Besonderheiten anhand von kindlich unbedarften Fragen, sodass man als Leserin und Leser das Gefühl hat es entstünden kleine Steckbriefe.

Dabei gibt es nicht nur Antworten auf die Frage woher die eine oder andere Auffälligkeit kommt und ob diese heilbar ist, sondern auch wie man sich der Person am besten nährt oder ob man mit ihr spielen sollte oder besser nicht.  Dabei werden Auffälligkeiten wie das Down-Syndom, Spastik, Hochbegabung und einige mehr beleuchtet.

Ganz gleich ist dabei ob es sich um angeborene oder durch die Gesellschaft assoziierte Merkmale handelt. So wird zum Beispiel auch ein Angeber vorgestellt. Ein Mitmach-Level zeigt jeweils an, in welchem Maße die betroffenen Kinder mitspielen können. Weiterhin gibt es auch Text in Blindenschrift, welche dann mithilfe einer Schablone auch noch selbst praktisch erfahrbar wird.

Eine Behinderung ist immer ganz individuell, aber dennoch haben die Autoren versucht typische Eigenschaften zu beschreiben, um Neugierde zu wecken und Inklusion kindgerecht zu fördern.

Auf der letzten Seite des Buches können die kleinen Leserinnen und Leser dann noch ihre eigene Besonderheit aufschreiben und näher beleuchten.

Festzuhalten bleibt also: Kinder sind oft unvoreingenommener und fragen gerne direkt, wenn ein Mensch mit Behinderung ihnen begegnet. Das bietet Raum für einen Austausch und gegenseitiges Kennenlernen. Erwachsene Menschen sind da oft unnötig diskret und offene Fragen nicht zu klären bietet Raum für Missverständnisse. Begegnung und offener Austausch ist allemal bereichernder als Mitleid meint auch der Autor dieses Beitrages, welcher selbst von Geburt an körperbehindert ist. Das Buch kann eine Art Brücke für erste Berührungspunkte sein, wenn man im eigenen Lebensumfeld weniger mit Menschen mit Behinderung zu tun hat. In dem Buch erklären die Betroffenen selbst was das Besondere an ihnen ist. Das nimmt Unsicherheit und macht neugierig. 

Das Buch:

Horst Klein, Monika Osberghaus: „Alle behindert.“ Klett Kinderbuch Verlag, Leipzig 2019, 40 Seiten, farbig, 14 Euro

Bild von Klett Kinderbuch Verlag GmbH

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