Ich heiße Stefanie Lutz-Scheidt und bin Krankenschwester mit einer sozialpsychiatrischen Zusatzausbildung. Seit dem Jahr 2001 leite ich einem ambulanten psychiatrischen Pflegedienst und begleite und betreue Menschen mit vorwiegend schweren chronischen psychiatrischen Krankheitsverläufen in ihrem häuslichen Umfeld. Beim Dreiländerkongress 2013 wurde ich auf die Basale Expositionstherapie (BET) aufmerksam. Vorgestellt wurde sie durch Jan Hammer, ein norwegischer Kollege, der mich so neugierig darauf machte, dass ich mich entschied meine Hospitation im Rahmen des Studiums in Norwegen zu absolvieren ...
Die Basale Expositionstherapie ist eine Möglichkeit der Intervention bei PatientInnen mit schwersten Funktionsstörungen und sehr niedrigem psychosozialen Funktionsniveau (GAF < 30). Der Vortrag aus Norwegen war für mich sehr interessant, da auch ich KlientInnen betreue, die sich im häuslichen Rahmen hospitalisiert und marginalisiert zeigen. Selbstverletzendes Verhalten, akute suizidale Handlungen und schwere Symptome bestimmen das klinische Bild. Der Verlauf wirkt erstarrt und unveränderbar. Die Betroffenen und Behandler erscheinen resigniert (Drehtüreffekt).
Die Basale Expositionstherapie ist ein von Didrik Heggdal entwickeltes Modell, um PatientInnen ein stabiles, selbstbestimmtes Leben außerhalb der Klinik zu ermöglichen. Es fördert die Möglichkeit, ihre Affekte und ihr Verhalten selbst zu regulieren und sie unabhängiger von externaler Regulation zu machen. Darüber hinaus unterstützt es Betroffene und Behandler, mit Gefühlen von existenzieller Unsicherheit und Angst besser umzugehen.
Interessiert daran haben mich folgende Fragen:
Wie funktioniert das Verfahren BET, wie wird es angewendet und wie wirkt es? Wie entstand diese Form der Therapie und welche Grundannahmen und Beobachtungen gibt es dazu? Lässt sich diese Intervention auch auf ein ambulantes Setting übertragen?
Darüberhinaus bin ich sehr gespannt auf Land und Leute und freue mich, dass Fisch in Norwegen reichlich auf der Speisekarte steht :) Morgen früh geht es los, ich melde mich ...
Eure Stefanie
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