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Abschlussveranstaltung zum Projekt

„Klinik Inklusiv“ erfolgreich beendet

Die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Komplexer Behinderung können in der Aufnahmesituation eines Krankenhauses nur unzureichend erfasst werden. Im Rahmen eines dreijährigen Forschungsprojektes der Fachhochschule der Diakonie, des Ev. Klinikums Bethel sowie des Krankenhauses Mara wurde deshalb erforscht, in wie weit prästationäre Besuche durch Pflegeexpertinnen dazu beitragen, den Aufenthalt von Patienten mit komplexen Behinderungen bedürfnisorientiert und barrierearm zu gestalten. ...

... Hierzu wurden Besuche von Pflegeexpertinnen in der Häuslichkeit von Menschen mit Behinderungen vor einem geplanten Klinikaufenthalt durchgeführt. Ziel war es, Bedürfnisse, Gewohnheiten, mögliche Schmerzen und die aktuelle Lebenssituation anhand international bewährter Assessments zu erfassen und das Behandlungsteam der jeweiligen Klinik über diese zu informieren. Darüber hinaus sollte die stationäre Versorgung durch die Pflegeexpertinnen begleitet und Angehörigen vor Ort unterstützt werden.

Zur Abschlussveranstaltung am 15.03.2019 kamen Menschen mit Behinderungen, Angehörige, MitarbeiterInnen und Leitungspersonen aus den Kliniken und den kooperierenden Einrichtungen: Stiftung Eben-Ezer, Diakonische Stiftung Ummeln und Bethel.regional.

 

Wissenschafts- und Praxisteam stellten gemeinsam die Ergebnisse vor: „Die Mitarbeiter im Krankenhaus müssen sich auf den Patienten mit komplexer Behinderung einstellen – umgekehrt ist es nicht möglich!“ konstatierte Prof. Dr. Doris Tacke. „Informationen aus dem Alltag von Menschen mit Behinderungen sind die Voraussetzung, um den Klinikaufenthalt patientenorientiert planen und gestalten zu können!“ und ihr Kollege, Prof. Dr. Hermann Steffen ergänzte: „Nur, wenn Menschen mit Komplexer Behinderung sich im Krankenhaus sicher fühlen, können sie sich auf Untersuchungen und Behandlungen einlassen. Aufgabe der Pflegenden ist es, für die Patienten einzutreten, Bedrohliches und Angenehmes in der Balance zu halten.“ Das ist mit zwei zusätzlich eingesetzten Klinischen Pflegeexpertinnen im Rahmen des Projektes gut gelungen.

Die Forderungen lauten nun: Große Krankenhäuser sollten Klinische Pflegeexpertinnen für die Betreuung von Menschen mit Komplexer Behinderung einstellen. Diese dürfen nicht auf sich alleine gestellt sein, sondern Verantwortliche einer Klinik sollten klären, wie Menschen mit Behinderungen betreut werden sollen und dieses verbindlich in allen Bereichen umsetzen. Aus den Ergebnissen des Projektes wurde eine Bildungsreihe entwickelt, die ab Herbst dieses Jahres für Mitarbeiter angeboten wird, die mit Menschen mit Komplexer Behinderung im Krankenhaus arbeiten.

 

Der » Podcast der Abschlussveranstaltung steht jetzt bereit.

Kontakt:

  • doris.tacke@fhdd.de 0175 228 1976
  • hermann.steffen@fhdd.de 016096202399
  • Krankenhaus Mara und EvKB:
    petra.ott-ordelheide@mara.de – 0521 772-78021
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