Grüß Gott liebe Blogleserinnen und Blogleser,
seit Gestern bin ich zurück in Deutschland und nun heißt es erst einmal ab in die QUARANTÄNE, denn seit vergangenem Mittwoch gilt Wien als Risikogebiet aufgrund der steigenden Corona Infektionszahlen. Heute Abend wird erst einmal ein Abstrich von meinem Hausarzt entnommen und wenn der hoffentlich negativ ausfällt, wird die Qurantäne aufgehoben. Aber nur so viel vorab...
Dies wird mein letzter Blogeintrag werden, denn die Hospitation ist nun vorüber.
Dennoch möchte ich in einem letzten Eintrag an euch noch einmal Bezug auf meine Leitfragen nehmen, mit denen ich mich auf den Weg nach Wien gemacht habe. Die keywords zu den Leitfragen seht ihr oben im "Kopf" des Blogs. :)
Die Kolleginnen & Kollegen aus dem Spital in Wien waren sich einig darüber, dass sie froh darüber sind, nach dem österreichischen Gesundheitssystem und nicht nach dem deutschen System zu arbeiten.
Die zwar deutlich längeren Dienstzeiten, dafür im Umkehrschluss aber weniger Diensttage pro Woche, haben einen großen Effekt auf die Zufriedenheit sowie auf die Belastung der Pflegenden. Auch wenn die Dienste stressig sind, bleibt an den anderen Tagen der Woche, wo kein Dienst ist, genügend Zeit für Freizeitausgleich. Auch die Tatsache, dass sich die Kolleginnen/ Kollegen ihren Dienstplan auf der Station B5 in Gruppen selbst gestalten dürfen, fördert die Zufriedenheit der Mitarbeiter. In diesem Rahmen ist auch die Schichtbesetzung erwähnenswert. Im Tagdienst und Nachtdienst betreuen die Pflegenden maximal zwei Patienten. Während meiner Hospitation war die Patientenbelegung jedoch so, dass meistens tagsüber eine 1:1 Betreuung gewährleistet werden konnte. Im Rückschluss auf das Empfinden der Arbeitsbelastung heißt dies, dass die Pflegefachkräfte auf der B5 keine zu hohe Arbeitsbelastung für sich wahrgenommen haben.
Nach belastenden oder traumatischen Ereignissen, die gerade im intensivmedizinischen Bereich oft schnell und unvorhersehbar auftreten können, ist es ein hohes Anliegen der Stationsleitung, diese gemeinsam mit dem Team (z.B. durch Gespräche) aufzuarbeiten. Dies erzählte mir eine Mitarbeiterin der Station.
In Österreich wird ab 2024 die Ausbildung zum gehobenem Pflegedienst (entspricht den diplomierten Gesundheits- und KrankenpflegerInnen) ausschließlich an Fachhochschulen stattfinden. Damit ist Österreich Deutschland einen großen Schritt voraus. Aus diesem Grund ist anzunehmen, dass aufgrund der bevorstehenden Reformation der Ausbildung Bachelor- und Masterabsolventen in der Pflegepraxis ohne Argwohn oder Vorurteilen begegnet wird. Vielmehr besteht großes Interesse an den Absolventinnen & Absolventen.
So haben z.B. alleine auf der B5 dieses Jahr zwei neue Kollegen nach ihrem Studium dort ihre Arbeit begonnen und ein Mitarbeiter hat bereits 2018 sein Studium erfolgreich abgeschlossen. Letzterer setzt sich aktuell für die Einführung von Gruppenanleitungssituationen und regelmäßige Dozentenbesuche während der Praxisphasen in der Ausbildung ein und arbeitet daneben im normalen Praxisgeschehen mit.
Eine weitere Kollegin arbeitet seit ihrem Hochschulabschluss 70% in der Pflegeentwicklung und 30% auf Station.
Dies sind nur zwei Beispiele mit denen das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Wien individuelle und attraktive Jobmöglichkeiten für Hochschulabsolventen schafft.
Ich hoffe, dass ich euch, liebe Leserinnen und Leser, einen kleinen und spannenden Einblick in die Pflege in Österreich auf meinem Blog geben konnte und nun bleibt mir nur noch ein letztes mal zu sagen
Babatschi und machts gut!
Eure Iwana :)
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