Neonatologie
im Unispital
Entwicklungs von Frühchen fördern,
Eltern-Integration, Anforderung an Pflegende
(Kathrin Willer, Std. Pflege BSc)
Management
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"100 x Zukunft":

 

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Projekte

23.06.2022 - Das IBIS-Konzept

Wenn es möglich ist, dann werden generell alle frühgeboren Kinder bei unangenehmen oder schmerzhaften Maßnahmen „gehebt“, wie beispielsweise bei einer Blutentnahme oder beim Legen eines peripheren oder zentralen venösen Zugangs.

In dieser Zeitspanne wird auch sehr stark auf das minimal Handling geachtet. Das heißt, dass die Kinder so viel wie nötig und so wenig wie möglich gestört werden. Somit werden auch alle noch anstehenden diagnostischen Maßnahmen während des "Kehrs" gemacht, wie beispielsweise Blutentnahmen, Sonografien, Echos etc. Dies erfordert vorab eine gute Absprache zwischen den Ärzten und den Pflegenden, was aber sehr gut auf dieser Station gelingt.

Während des Kehrs werden auch nur die Windel gewechselt, die Hautfalten kontrolliert und der Körper wird auf Druckstellen untersucht. Dann wird, bei den Kindern, welche schon am CPAP sind, die Maske mit Prongs getauscht (und auch anders herum), damit sich keine Druckstellen auf der Nase bilden. Dies wird bei allen Kindern gemacht, die am CPAP sind. Zum Schluss wird eine Mikrolagerung durchgeführt und das Kind schaut mit dem Kopf, in der Bauchlage, in die andere Richtung, um Druckstellen im Gesicht und auf dem Körper zu vermeiden.

Die Kinder im IBIS werden weder gewaschen noch gewogen, da dies die Kinder zu sehr stresst. Es wird sehr auf eine achsengerechte Lagerung geachtet, da eine nicht achsengerechte Lagerung eine Hirnblutung zu Folge haben könnte, da sich durch das Nicht-anwenden der Druck auf das Gehirn verstärkt.

In dieser Phase werden trotzdem auch die Eltern mit eingebunden, um ihnen das Gefühl geben zu können, dass sie etwas für ihr Kind machen können. Sie können das Kind "heben" während des Kehrs, das Essen sondieren, das Kind einfach nur so „heben“ etc.

Für jedes frühgeborene Kind wird eine IBIS-Mappe angelegt, in der alles während den ersten 72 Lebensstunden dokumentiert wird. Vorab wird bei den frühgeborenen Kindern unter der 30. Schwangerschaftswoche eine pränatale Checkliste von einem Oberarzt der Neonatologie ausgefüllt.

Auf dieser Checkliste werden Angaben zu der Mutter ausgefüllt, wie der vollständige Name, das Geburtsdatum, die Vorerkrankungen und die Medikamenteneinnahme während und unmittelbar vor der Schwangerschaft. Dann werden auch Angaben zum Kind gemacht, wie das Geschlecht, das Gestationsalter bei der Geburt und das geschätzte Kindesgewicht. Es werden auch Angaben über die Schwangerschaft gemacht, wie der geplante Geburtsmodus, die Indikation für eine Frühgeburtlichkeit und die bisherigen Schwangerschaftskomplikationen (sofern es welche gibt). Weiter werden auch Angaben gemacht, ob es bereits abnorme pränatale Ultraschall-Befunde, auffällige Doppler- Sonografien und/oder ein auffälliges CTG gibt und es werden Angaben über die bisherigen Lungenreifungsinduktionen mit Datum und Uhrzeit gemacht.

Dann gibt es ein infektiologisches Assessment, um vorzeitig eine Neugeboreneninfektion oder eine Sepsis (Blutvergiftung) ein- oder auszuschließen zu können. In diesem Assessment werden die möglichen Infektanzeichen abgefragt: Ist ein Blasensprung erfolgt? (Wenn Ja, dann muss das Datum und die genaue Uhrzeit mitangegeben werden), Ist das Fruchtwasser grün?, Wie ist der Streptokokken-B-Status der Mutter?, Gibt es auffällige Abstriche oder bereits eine Isolation?, Ist eine pränatale Antibiose der Mutter erfolgt? (Wenn Ja, welche?) und gibt es Infektanzeichen bei der Mutter (Fieber, Tachykardie, schmerzhafter Uterus, übelriechendes Fruchtwasser oder CRP-Anstieg der Mutter)?

Ein weiteres wichtiges Assessment ist die sogenannte „Pflegeauswertung“. In diesem Assessment wird einmal pro Schicht, 72 Stunden lang, die Stresssituation und das Stressempfinden des frühgeborenen Kindes von der betreuenden Pflegenden objektiv beurteilt. Es werden Angaben bezüglich der Belastung und des Stresses durch Zeitangabe der Dauer des Kehrs, der Interventionen, Licht, Lärm und die Dauer der Erstversorgung (bei der ersten Pflegeauswertung) gemacht. Weiter werden auch Angaben diesbezüglich gemacht, ob das Kind Unruhig war oder geweint hat (auch wieder mit Angabe der Dauer) und die Ursache muss mit angegeben werden. Einmal pro Schicht wird ein Schmerzscore erhoben und mit mittels Smileys dargestellt. Ebenfalls werden alle Vitalparameter angegeben (Blutdruck, Herzfrequenz, Temperatur) und die Ursache für mögliche Schwankungen muss mitangegeben werden. Es muss auch angegeben werden, ob eine konstante achsengerechte Lagerung gewährleistet werden konnte und, ob die Interventionen während der Versorgung (dem Kehr) zu zweit durchgeführt werden konnte. Außerdem muss auch das koordinierte Arbeiten zwischen der Pflege und den Ärzten eingeschätzt werden. Zu guter Letzt muss die betreuende Pflegende die Arbeitsbelastung während der Schicht angeben (Anzahl der noch zu betreuenden Patienten und Angaben zu deren Pflegeaufwand) und die Berufserfahrung auf der Intensivpflegestation im Universitätsspital.

 

Das war jetzt das gröbste zu dem IBIS-Konzept der neonatologischen Intensivpflegestation vom USZ (Universitätsspital Zürich).

 

Am Wochenende wollte ich mir den Rheinfall anschauen. Dieser Wasserfall soll ein grandioses Schauspiel sein. Ich war dort als kleines Kind schon mal und kann mir nur vage daran erinnern. Ich freue mich schon sehr und werde euch natürlich davon berichten :).

 

Macheds guet,

 

eure Kathrin W.

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